20131023

Von einer Umarmung des Zufalls

Mit der Zeit entwickelte sie ein sehr intensives Verhältnis zum Zufall. Wie an einen Liebhaber drückte sie sich, hingebungsvoll und ergeben - im Nachhinein überdacht wohl ein wenig zu energisch - an ihn. Sie und er; sie drückte sich an ihn, genoss die zeitweilige Zweisamkeit, in welcher allem Anschein nach eine solche Ausgeglichenheit aufblühte, dass sie daraufhin völlig außer Acht ließ, dass in Wirklichkeit gar keine Ausgeglichenheit da war, ja gar nicht da sein konnte. In einer erzwungenen Zweisamkeit drückte sie sich an ihn und fragte sich, warum es nicht anders herum war. Unwillkürliche Naivität einer Frage, die nun nichts mehr verlangte: es wird nie anders herum sein.


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